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Meerschwein Haltung
Allgemeines zum Meerschweinchen
Abstammung und Verwandtschaft
Meerschweine sind kleine Nagetiere der Familie Caviidae, zu denen z.b auch das Capybara (Wasserschwein- das größte lebende Nagetier) gehören.
Sie wurden im 16. Jahrhundert aus Südamerika nach Europa gebracht wo sie bis ins 20. Jahrhundert als Fleischlieferant gehalten wurden. Zuvor wurden sie auch schon als Labortiere gehalten.
Inzwischen erfreuen sich Meerschweinchen großer Beliebtheit als Haustiere, auch wenn es immer noch Irrtümer und Vorurteile gibt mit denen ich mich später noch befassen werde.
Man nimmt an, dass unsere Hausmeerschweine eng mit dem Tschudi-Meerschwein verwandt ist, auch wenn sich das Verhalten doch sehr unterscheidet.
Unterschiede Hausmeerschweinchen- Wildmeerschweinchen
Es gibt einige Unterschiede zwischen dem wilden Meerschweinchen und deren Verwandten die unsere Haushalte unsicher machen.
Die größte Veränderung liegt wohl im Sozialverhalten. Während wilde Meerschweinchenböcke untereinander absolut unverträglich sind und nur in Haremsgruppen (also 1 Bock mit Weibchen und deren Jungtieren bis zu Geschlechtsreife) leben sind unsere Hausmeerschweinchen untereinander allgemein sehr verträglich wodurch auch eine reine Bockhaltung möglich ist.
Auch die Verdauung hat sich verändert. Hausmeerschweinchen haben einen größeren Magen, einen längeren Dünndarm und einen größeren Blind- und Dickdarm. Dies ist auf die Nährstoffreichere und saftigere Ernährung zurückzuführen.
Trotzdem kommen Hausmeerschweinchen auch mit sehr karger Nahrung zurecht wie sie Tschudi-Meerschweine in ihrem natürlichen Lebensraum finden.
Der dritte große Unterschied ist die Größe: während Südamerikanische Linien (die vom Ursprünglichen wilden Meerschweinchen abstammen) meist ein Gewicht von 500-600 Gramm haben erreichen die Europäischen und Nordamerikanischen Hausmeerschweinchen ein Gewicht von 700-1500 Gramm.
Als Sonderform wären hier noch die "Cuys" genannt, Riesenmeerschweinchen die ein Gewicht von bis zu 4kg erreichen können.
Verhalten von Hausmeerschweinchen
Hausmeerschweine sind wie die meisten (nicht alle!) Nagetiere Rudeltiere und pflegen auch soziale Kontakte. Auch wenn sie nicht kuscheln (Körperkontakt ist ihnen eher unangenehm) brauchen sie ihre Artgenossen um glücklich zu sein.
Zudem sind sie Fluchttiere (dieser Instinkt ist ihnen nie verlorengegangen), sie ergreifen bei Erschrecken die Flucht und wollen sich in Unterschlüpfen verstehen. Wenn es keine gibt bilden sie ein Knäul in dem jedes Schwein versucht unter die anderen zu kommen.
Haltung von Hausmeerschweinchen
Allgemein gilt bei Meerschweinchen immer: mindestens 2 Tiere, mehr sind immer besser. Ich persönlich empfehle hier trotzdem die Haltung von mindestens 3 Tieren da ich 2 als reine "Zweckgemeinschaft" sehe in der sich die beiden Tiere eben "mögen müssen" da sie sonst alleine wären.
Pro Tier muss mindestens 0,5qm Platz geboten werden, bei einer Gehegelänge von mind 160cm (besser 2m), für Bockgruppen gelten einige Ausnahmen auf die ich noch eingehen werde. Warum gerade diese Länge? Ganz einfach: bei Streitereien jagdt das Ranghöhere Tier das andere max. 2m weit, danach lässt es meist ab. Wenn das Gehege allerdings zu kurz ist wird das gejagte Tier in eine Ecke gedrängt wo es zu schlimmen Beißereien kommen kann.
Die 0,5qm pro Nase gelten allerding für die Bodenfläche- 4 Ebenen dieser Größe sind NICHT ausreichend für 4 Meerschweine! Eine Ebene sollte erst ab 0,5qm als "Ebene" gezählt werden, alles darunter sind meiner Meinung nach nur "Unterstände".
Die Tiefe des Geheges sollte 50cm nicht unterschreiten, besser sind 60cm und mehr.
Es gibt einige Möglichkeiten Meerschweinchen Artgerecht zu halten:
Gruppenzusammenstellungen
.) Gemischte Gruppen:
1 Kastrat mit mehreren weiblichen Tieren ist die natürlichste Form und kommt der Lebensweise der wilden Verwandten am nächsten. Es gibt fast keine Einschränkungen in der Zahl der Weibchen, wobei man schon darauf achten sollte ob der Bock mit so viel geballter "Weiblichkeit" auch zurechtkommt.
Unter einigen Voraussetzungen (die allerdings für die meisten Hobbyhalter nicht erfüllbar sind oder auch hzu aufwändig) kann man auch mehrere Kastraten in einer Gruppe mit Weibchen halten. Das ein frühkastrierter Bock allgemein vom Leitbock akzeptiert wird ist allerdings FALSCH!! Verlasst euch also bitte niemals darauf, es könnte zu Beißereien oder Mobbing führen bei denen der Unterlegene Kastrat auch sterben kann.
Trotzdem möchte ich euch die Voraussetzungen beschreiben- und erbitte auch ERFAHRUNGSBREICHTE zu dem Thema (es gibt nur wenige davon):
.) sehr viel Platz (1qm/tier)
.) viele weibchen (pro Kastrat werden mind. 5 genannt)
.) trennungmöglichkeiten (sollte es nicht klappen muss man Trennen- dabei darf kein Tier alleine bleiben!)
.) Wissen und Zeit (man muss die Tiere genau beobachten und erkennen wann es zu viel wird- wenn sich die Kastraten bereits beißen hat man meist nicht genau genug hingesehen)
.) Weibchen
2,3 oder auch mehr weibliche Meerschweine zusammen ist eine der häufigsten Haltungsformen. Hier können unter Umständen Probleme wie Zickereien entstehen die aber durch einen Kastraten gelöst werden können. Weibchen ohne Kastraten erkranken häufiger an Zysten als in Gesellschaft eines Kastrieren Haremswächsters.
.) Bockgruppen
Bockgruppen sind die unbeliebteste Gruppenzusammenstellung, was zu einem großen Teil auf Vorurteilen beruht. Allerdings stimmt es dass Bockgruppen aufwändiger sind und mehr Platz brauchen.
PRO Bock muss mind. 1qm Platz da sein. Hier sollte man auch eine Mindestgehegelänge von 200cm wählen damit sich bei Streitereien die Meerschweinchen besser aus dem Weg gehen können.
Auch die Tiefe sollte bei Böcken größer gewählt werden (ab 70cm) da es ansonsten zu Engstellen kommen kann und diese nur wieder Streitereien fördern.
Der häufigste Streitgrund (und damit etwas das es zu vermeiden gilt) sind falsche Häuser. Gerade in der Bockhaltung (aber auch bei den anderen Gruppenformen) sind Häuser mit nur einem Eingang ein Garant für Zoff. Warum? wenn ein rangniederes Meerschweinchen im Haus ist und ein Ranghöheres rein will muss das erste weichen- und zwar nach hinten weg. Dies geht aber nicht da ja kein Ausgang da ist worauf der einzige Ausweg nach vorn auf den ranghöheren zu ist- DIES gilt aber als Provokation und führt nicht selten zu bösen Beißereien.
Auf weitere wichtige Punkte werde ich bei "Einrichtung" näher eingehen.
Es gibt aber auch einige absolut NICHT artgerechte Gruppenzusammenstellungen:
.) gemischte Haltung mit einem Bock
Ein Bock mit mehreren Weibchen. Dies führt zu einer Meeri-Baby-Flut sondergleichens. Meerschweine können bereits mit 3 Wochen/250 gramm (Böcke) und 4 Wochen (Weibchen) WIEDER Nachwuchs zeugen. Bei 3-4 Babys pro Wurf hat man binnen kürzester Zeit sehr viele Jungtiere (und da muss man dann doch wieder mind. 2 Gruppen machen da so viele Böcke gemeinsam mit Weibern NIE funktionieren kann).
Zudem sind die Weiber dauerträchtig (Meerschweine können direkt nach der Geburt wieder belegt werden!), was an den Kräften zehrt und das Weib im schlimmsten Fall das Leben kosten kann. Mehr als 2 Würfe hintereinander halten die wenigsten Säue aus.
.) Einzelhaltung
Meerschweine sind Rudeltiere- in Einzelhaltung leben sie nicht, sie vegetieren nur vor sich hin! Auch der Mensch kann keinen Artgenossen ersetzen (oder muigen wird auch? nein, also!), und wenn ein Einzelschweinchen zahm ist wie ein Hund ist das KEIN Zeichen fürs glücklichsein. Da versucht sich das arme Tier uns Menschen anzupassen um nicht dermaßen alleine zu sein!
Einzelhaltung ist in Österreich und der Schweiz per Tierschutzgesetzt VERBOTEN!
.) Haltung mit einem Kaninchen
Auch ein Kaninchen kann und wird einem Meeri niemals den Partner ersetzen. Diese beiden Arten "sprechen" verschiedene Sprachen, sie haben ein anderes Sozialverhalten und auch andere Aktivitätszeiten. Alleine deshalb ist die Haltung eines Meerschweinchens und eines Kaninchens zusammen nicht artgerecht. Dazu kommt die Verletzungsgefahr.
.) Meerschweine kuscheln nicht, werden vom größeren und stärkeren Kaninchen aber immer wieder "Zwangsbekuschelt". das Ninchen meint es dabei nicht böse- dies gehört bei ihm eben dazu. Fürs Meeri ist es aber immer wieder neuer Stress
.) Kaninchen "quasseln" nicht mit ihren Artgenossen- Meerschweinchen dagegen sind sehr gesprächige Tiere die es frustriert wenn keine Antwort kommt
.) der Größenunterschied: Kaninchen werden deutlich größer als Meerschweine, und stellen alleine damit eine Gefahr dar (wenn das Kaninchen herumhoppelt und auf dem Meeri landet kann das schwere Verletzungen für das Schweinchen bedeuten!)
.) Kaninchen sind dämmerungsaktiv- meerschweine tagaktiv. Einer stört also IMMER den anderen beim Schlafen.
In Österreich und der Schweiz ist diese Haltung auch nicht zulässig und gilt als Einzelhaltung BEIDER Arten welche ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetzt ist!
Das Gehege
Auch hier gibt es sehr viele Möglichkeiten Meerschweine artgerecht unterzubringen.
Es gilt weiterhin: bei gemischten und Weibchengruppen mindestens 0,5qm, bei Bockgruppen mind. 1qm pro Tier bei einer Gehegelänge von 160-200cm und einer Tiefe von mind 50, besser 60cm.
.) Das Bodengehege
Das Bodengehege ist die einfachste und wohl auch bequemste Art seine Meerschweinchen unterzubringen. Es besteht aus 4-5 Platten (4 Seiten und bei Bedarf eine Bodenplatte) die man sogar mit Panzertape zusammenkleben kann.
Auf den Boden kommt dann PVC, Folie oder ein Wachstischtuch- Fertig.
Man kann das ganze natürlich auch erhöht bauen- als Basis kann man z.b einen Tisch nehmen. Oder man schraubt Tischbeine unten an das Gehege (diese bekommt man billig bei verschiedenen Einrichtungshäusern). Dann braucht man natürlich auf jeden Fall eine Bodenplatte und genug Beine damit diese nirgendwo durchhängt.
Die Seitenplatten müssen nicht höher als 30cm sein, Meeris springen sehr selten. Sollte die Gruppe allerdings sehr unruhig sein empfehle ich doch mehr- mein Scrat überwand mit Crashs Hilfe 35cm, genauso wenn man Böcke hat und heiße Weiber in Riechweite sind.
Hier müsst ihr gut planen damit ihr auch in jede Ecke rankommt, gegebenenfalls kann man den Bau auch auf Rollen stellen.
Vorteile:
- leicht zu reinigen
- schnell zu bauen
- übersichtlich und je nach Bedarf anpassbar (kann z.b auch um eine Ecke gehen)
- man braucht keine Höhe (kann es z.b unter Dachschrägen bauen)
Nachteile:
Hier einige Links zu Fotos und Bauanleitungen:
Bodengehege aus einem Kasten von Susanne
30min-30€- 7 Schweine von Susanne
Allgemeine Tipps zum Gehegebau von den Salatgurken
Bodengehege von Lispet
.) Regal- und Schrankumbauten/ neubauten
Wer nicht so viel Platz auf dem Boden erübrigen kann hat die Möglichkeit einen Schrank oder ein Regal umzubauen, oder ein Gehege in Regalform zu bauen.
Auch hier gelten die Mindestmaße (160-200x mind 50), wobei man hier noch etwas berücksichtigen muss: die Rampen zwischen den Ebenen dürfen nicht zu steil sein. Dies schadet den Knien der Schweine (vor allem wenn diese zu gut im Futter stehen) und viele Schweine verweigern das Benutzen zu steiler Aufgänge.
Bedenkt beim Bauen dass ihr in jede Ecke kommen müsst (auch mal um ein Meeri einzusammeln, es gibt nicht schlimmeres als ein Meeri das frech in einer Ecke hockt in die man nicht rankommt)
Vorteile:
- platzsparend
- kann individuell an die Einrichtung und den Platz angepasst werden
Nachteile:
- Planungsintensiv
- teurer als Bodengehege
- meist schlechter zu misten als Bodengehege
- man sieht weniger von den Schweinen
Hier wieder Links zu Bauanleitungen und Fotos:
Regalbauten von Lispet
Schrankbauten und Villen von Lispet
Dokumentation Eigenbau von Heike
Übrigens- alle meine Schweine leben in Schrank/ Regalbauten.
.) Käfige
Käfige alleine sind NICHT artgerecht. Man bekommt keine ausreichend großen Käfige im Handel, und auch das Verbinden von Käfigen ist nicht immer das Wahre.
Auch die als "super" angepriesenen Mehrstockkäfige sind NICHT gut. Gerade von denen rate ICH persönlich ab. Sie sind instabil (wackeln bei jedem Schritt daneben was die Bewohner ängstigt), sie sind alle zu klein, die Rampen sind dadurch viel zu steil und reinigungstechnisch sind sie auch nicht der Bringer. Alleine kann man die nur schwer abbauen und wieder zusammenbasteln.
Wenn man nun aber so ein Ding schon hat kann man es auch benutzen, und zwar mit einem Dauerauslauf dran. Den kann man wie ein Bodengehege aus Spanplatten bauen, oder auch Auslaufgitter davorstellen. Bedenkt allerdings das Meerschweinchen nur in den seltensten Fällen stubenrein werden und Streu bei den Gittern überall liegt nur nicht dort wo es soll.
Man sollte sich aber überlegen ob man den käfig wirklich braucht- das rein und rausklettern schadet auf dauer den Gelenken. Und wenn man jetzt die plasikschalte zerschneidet oder gleich ein Bodengehege baut.... Ihr wisst was ich meine?
Heike hatte eine Zeit lang so einen Mehrstockkäfig mit Auslauf dran: *klick*
Auch wir hatten einen (es gibt da leider keine Fotos), den wir sehr schnell für ungeeignet empfunden haben. Die einzelnen Teile benutzen wir nur als Quarantäne- und Erholkäfige.
Die Einrichtung
Ein großes Gehege ist schon mal ein Anfang- doch ein paar Abgrenzungen machen noch kein Meerschweinheim. Die richtige Einrichtung lässt erst das "Wohlfühlfeeling" aufkommen.
Hier möchte ich euch nun einige Tips geben wie man ein Meeri-Heim richtig schon wohnlich machen kann:
Die Einstreu
Meerschweine werden in den seltensten Fällen stubenrein. Viel lieber machen sie da wo sie gerade stehen/liegen,... Deshalb muss man irgendeine Art von "Bodenbedeckung" benutzen da die Schweine sonst binnen 1-2 Tagen in ihren eigenen Hinterlassenschaften leben würden. Zudem wühlen viele Meeris sehr gerne im Streu.
Doch da fängt die Quahl der Wahl schon an- es gibt wirklich ZIG Einstreusorten/arten. Wer möchte kann hier nachlesen was die Sifle-Schweinchen in ihrem Testlabor herausgefunden haben.
Es gibt für Meerschweinchen viele gut geeignete Sorten:
.) Hobelspan-Einstreu:
Hobelspäne sind weiche, helle Holzflocken. Es ist wohl die beliebsteste Streu da sie fast überall angeboten wird und Preistechnisch im Mittelfeld liegt. Je nach Marke staubt es wenig bis gar nicht.
Zudem ist diese Art von Streu sehr gut zusammenpressbar, was den benötigten Platz bei der Lagerung deutlich verkleinert.
Hobelspäne haben relativ wenig Eigengeruch.
Bekannte und von uns getestete (und für gut befundene) Marken: Allspann, Tierwohl Super
.) Hanfeinstreu:
Hanfstreu besteht aus gehäckselten Stückchen die sich gegen alle Erwartungen relativ weich anfühlen. Auch dieses bekommt man gepresst- allerdings ist das Schüttvolumen dann doch deutlich geringer als bei Hobelspan-streu.
Der Geruch wird von einigen Menschen als unangenehm empfunden, bei uns hat es niemanden gestört.
Preistechnisch ist Hanfstreu teurer als Hobelspäne, dafür meist allergikergeeignet und es staubt sehr wenig.
Bekannte Marken: Siccofloor
.) Rapsstreu:
Ähnlich wie Hanfstreu- nur mit deutlich strärkerem Eigengeruch. Preistechnisch im unteren Mittelfeld.
Haben wir noch nicht ausprobiert.
.) Zellulosestreu
Je nach Forum (Pellets, Granulat) gut bis bedingt geeignet. Pellets alleine sind unbrauchbar, als Unterstreu allerdings super.
Bevor man es benutzt sollte man testen wie stark das Streu aufquillt- wenn es sehr stark aufgeht sollte man es nicht verwenden da es bei Verschlucken zu Bauchkrämpfen und sogar Darmverschluss führen kann.
.) Tücher
Gerade wenn man Probleme mit der Entsorgung von Streu hat bieten sich Tücher als Alternative an. Man legt also das ganze Gehege mit Bettlaken oder ähnlichem aus.
Tücher haben keinen Eigengeruch- können aber verruschten und vollgemacht stinken sie wie jede Art von Streu.
Man braucht allerdings eine Waschmaschine (es empfiehlt sich diese NICHT in der Gemeinschaftswaschküche zu waschen- je nach Nachbarn kann das zu Problemen führen).
Die Tücher müssen öfter gewechselt werden als Streu, und Schweinchen können nicht darin buddeln.
Für die Unterbringung nach Operationen sollte man trotzdem einige Tücher daheim haben, man kann sie auch über das Streu legen damit dieses nicht an die Wunde kommt.
Es gibt aber auch einige ungeeignete Einstreusorten von denen man seinen Schweinchen zuliebe absehen sollte:
.) Stroh
Stroh alleine eignet sich NICHT als Einstreu. Es saugt fast keine Feuchtigkeit auf, und durch spitze Enden können sich Schweinchen an den Füßen und den Augen verletzten.
Für die Außenhaltung allerdings ein gutes Dämmaterial.
.) Pellets
Pellets (egal aus welchem Material) eigenen sich nicht als Alleineinstreu. Sie sind zu hart für die empfindlichen Meerschwein-Füßchen und können bei Verschlucken gefährlich sein. Bitte verlasst euch nicht darauf dass eure Schweine keine Pellets anknabbern. Nur weil sie es einige Zeit lang nicht getan haben heißt dies nicht dass sie es nicht noch tun werden. Zudem ist die Behandlung von Fußverletzungen bei Meerschweinen sehr mühsam.
.)Zeitung
Zeitungen sind alleine keine ausreichende Einstreu. Eigentlich braucht man sie gar nicht- denn bei einem guten Einstreu braucht man sie auch darunter nicht.
Häuser und Unterschlüpfe
Ohne allen Firmen die sich bemühen unseren Tierchen schönes Zubehör zu ermöglichen auf die Füße treten zu wollen: es gibt sehr wenig Meerschweingerechtes Zubehör im Handel. Hier könnt ihr nachlesen was im Testlabor von Sifle heraushefunden wurde.
Besonders gilt dies für Häuser- manche sind sogar gefährlich.
Allgemein gilt: pro Schwein ein Haus/Unterschlupf und ruhig noch 1-2 mehr. In ein Haus sollten 2 Schweine schon reinpassen ohne sich berühren zu müssen. Allein deshalb gibt es sehr wenig passende Häuser- die meisten sind einfach viel zu klein.
Bedenkt dass Meerschweine nicht klein bleiben- irgendwann erreichen sie ein Gewicht von bis zu 1,5kg und eine Länge von über 20cm!
Achtet zudem beim Kauf auf mindestens 2 Meerigerechte Eingänge (sie dürfen ENG sein- aber es darf niemals die Gefahr des Steckenbleibens bestehen)- dann gibt es gleich einen Streitgrund weniger (wieso habe ich vorher schon erklärt).
FENSTER können zur Todesfalle werden und haben an einem guten Haus NICHTS verloren. Junge Tiere klettern gerne mal durch- und wenn sie älter werden bleiben sie stecken. Im schlimmsten Fall muss man das Tierchen dann heraussägen- was auch mit einem Angsttod des armen Schweinchens enden kann.
Deshalb müssen Fenster entweder mit einem Kreuz aus Stäben zugeklebt werden (darauf achten dass sich kein Schwein durchnagt) oder so aufgesägt werden dass sie als Eingang genutzt werden können.
Als sehr gute (und billige) Alternative haben sich Unterstände bewährt. Man kann sie mit wenig (eigentlich mit fast gar keinem ) Handwerklichen Geschick selber machen- und wenn man in der Restekiste eines Baumarktes sucht bekommt man das Holz fast nachgeworfen (50cent pro Platte- aus einer kann man locker 2 Unterstände bauen).
Dazu braucht man:
1 Holzplatte mit variablen Maßen (man kann sie z.b super unter Rampen einpassen), mindestens aber 25x25cm groß
4 Rund- oder Kanthölzer mit 15-20cm Länge (je nach Streuhöhe kanns auch mehr sein- der Unterstand sollte schon auf dem Boden und nicht im Streu stehen)- je länger der Unterstand wird desto mehr "Beinchen" braucht man damit das alles nicht durchhängt
Leim
Zeit
Die 4 Hölzer werden an die Ecken der Platte geklebt und trocknen gelassen (bei längeren Unterständen die Beinchen so anbringen dass die Schweine noch bequem durchpassen). Fertig 
Man kann das ganze auch noch mit Spielzeuglack lackieren (ungiftig und für Kinder geeignet), dann zieht Urin nicht so schnell ein.
Ansonsten kann man noch einige andere Dinge als Unterschlüpfe anbieten:
- unbedrucke Kartons
- Weidentunnel
- Heutunnel (darauf achten dass diese OHNE Metallgerüst sind)
- Korktunnel und -röhren
- Holztunnel
Bei allen Unterschlupfmöglichkeiten gilt allerdings dass der Durchmesser Meerschweinchengerecht ist- nicht zu eng und nicht zu weit.
Auf keinen Fall sind Häuser aus Plastik geeignet. Darin staut sich die Feuchtigkeit und die Urindämpfe was schlecht für die Haut und für die Atemwege ist. Zudem ist das anknabbern von Plastik extrem gefährlich- die scharfen Stücke können verschluckt werden und dann Magen und/oder Darm perforieren (durchlöchern)
Heuraufen
Meerschweinchen brauchen Heu- viel davon. Es ist ihre Ernährungsgrundlage und will deshalb ordentlich serviert werden.
Am einfachsten ist es einen großen Berg Heu ins Gehege zu geben- toll für die Schweine aber weniger für die Menschen. Das Heu wird schnell vollgepieselt und plattgelegen. Und welches Meeri frisst denn noch Heu auf dem sich ein anderes erleichter hat?
Also braucht man eine Heuraufe die das Heu vor den Hinterlassenschaften der Schweine schützt- aber dabei ungefährlich ist.
.) Metallheuraufen
Metallheuraufen sind seeehr gefährlich! Sie sollten gar nicht benutzt werden da Meeris oben reinspringen können und sich beim Versuch wieder rauszukommen schwer verletzen können. Zudem ist der Gitterabstand oft zu weit- genau so weit dass der Kopf REINgeht- beim rauskommen stören dann aber die Ohren und das Meeri hängt fest.
.) Plastikheuraufen
Plastik hat in einem Nagerheim allgemein NICHTS verloren. Wenn Meeris daran knabbern und die Stücke schlucken kann das zu ernsthaften Magen/Darmverletzungen führen die schnell zum Tod führen.
Außen angebracht sind Plasikheuraufen an sich nutzbar- allerdings sind sie schon für 2 Meerschweine zu klein. Man bräuchte also mindesten eine dieser Raufen pro Schwein- und dann sieht man das Gitter vor lauter Raufen nicht mehr.
Ach ja- man kann sie eigenlich nur an Gitterkäfigen verwenden.
.)Holzheuraufen:
Heuraufen aus Holz sind die beste Wahl. Es gibt sie zum Aufhängen, zum hinstellen, Oben offen oder Geschlossen, in allen Formen die man sich wünschen kann.
Man kann auch Geschirrhalter aus Holz zweckentfremden, es eignet sich soooo viel. Aber auch hier MUSS auf einen passenden Strebenabstand geachtet werden- ein panisches Meeri aus so einem Teil befreien ist extrem schwer.
.) Selbstgebasteltes
Natürlich kann man für seine Schweine auch selber basteln- sei es eine Heuraufe aus Holz oder auch ein Heunetzt oder eine Heusocke.
Das Heunetzt wird gehäckelt (*klick*) und kann in jeder beliebigen Größe angefertigt werden.
Die Heusocke ist schnell gemacht- allerdings mögen sie nicht alle Schweinchen. Dazu nimmt man eine alte, SAUBERE Socke auf einem Material das keine Fäden zieht. Von dieser schneidet man die Zehenspitzen ab, stopft Heu rein und bindet die Socke oben zu. Genauso kann man auch mit einem alten kleinen Kissenbezug (da einfach unten die Ecken abschneiden oder Löcher in die Naht machen) oder einem T-Shirt (kurz unter den Ärmeln abschneiden und zunähen und dann heu durch die Ärmel stopfen) verfahren.
Meine Schweine halten allerdings nicht viel von der Socke.
Andere Einrichtungsgegenstände
Man findet in den Läden eine Fülle an Zubehör das als "für Meerschweine" verkauft wird. Allerdings brauchen Schweine das wenigste davon wirklich. Manches ist auch gefährlich, und einiges kann man billiger auch selber basteln.
Einige Sachen finden Schweinchen dann aber auch super- so zum Beispiel Rascheltunnel (solange sie nicht plattgelaufen wurden), Kuschelzeug (Hängematten, Kissen und kleine Sofas) oder auch Intelligenzspielzeug. Das meiste davon kann man super selber basteln oder auch in netten Shops im Internet kaufen.
Toll sind für die Schweine z.b Äste von Bäumen (welche geeignet sind findet ihr bei "Ernährung Meerschweinchen"). Viele kann man mit den Blättern und Blüten verfüttern, und das nutzt auch gleich toll die Zähne ab.
Ob man Näpfe braucht- da scheiden sich die Geister. Ich würde auf jeden Fall Wasserschüsseln anbieten, diese sollten groß genug sein dass sich die Schweine nicht darum verhauen müssen, aber auch nicht so tief dass sie darin ertrinken können.
Fürs Futter braucht man deifinitiv keine Näpfe, man kann aber welche anbieten. Was allerdings nicht garantiert dass das Futter auch drinbleibt- in Streu paniert scheint es vielen Schweinchen besser zu schmecken 
Nippeltränken brauch man definitiv keine- eigentlich sind die sogar nicht besonders gut (schlecht zu reinigen, die meisten tropfen, es kommt sehr wenig Wasser auf ein Mal raus,...). Wenn die Meerschweinchen die aber gewöhnt sind und keine Schüsseln kennen sollte man beides anbieten. Genauso wenn man totale Chaos-Schweine hat die den Napf mehrmals täglich "entleeren", sei es durch drin baden oder durch umkippen. Das ersetzt aber nicht das regelmäßige reinigen und wiederauffüllen der Schüsseln!
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